Klimaneutrale Quartiersversorgung Denzlingen

Zur klimaneutralen Wärmeversorgung des Bildungscampus Denzlingen sowie zwei geplanter Neubaugebiete soll oberflächennahes Grundwasser genutzt werden.

Auftraggeber: LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH

Bauherr: Gemeinde Denzlingen

Standort: 79211 Denzlingen

Wärmequelle: Grundwasser + Erdwärmesonden

Heizen: 3.000 MWh/a, ~1,8 MW

Kühlen: 1.700 MWh/a, ~700 kW

Projektbeschreibung

Die Gemeinde Denzlingen hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Vor diesem Hintergrund wurde ein innovatives und förderfähiges Konzept entwickelt, welches sowohl die Modernisierung der Wärmeversorgung des Bildungscampus, öffentliche Gebäude im Bereich des Stadtparkes sowie auch zukünftig geplante Neubaugebiete einschließt. Zentrale Großwärmepumpen sollen den Großteil des Wärmebedarfes über Erdwärme (Grundwasser + Erdwärmesonden) decken. Aufgrund der Lage im Wasserschutzgebiet und bestehender Einschränkungen für den Betrieb von Erdwärmesonden stellt Grundwasser die bevorzugte Wärmequelle dar.

Leistungen

Die GeoAlto GmbH wurde seitens der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) mit der fachplanerischen Betreuung der Erschließung oberflächennaher Geothermie am Standort über Erdwärmesonden und/oder Grundwasser beauftragt. Im Rahmen der Vor- und Entwurfsplanung sowie umfangreicher Erkundungsmaßnahmen wurden die geothermischen Eigenschaften des Untergrundes am Standort sowie die Grundwasserverhältnisse untersucht und als Basis für das Gesamtkonzept bewertet.

Besonderheiten

Die Grundwasserverfügbarkeit am Standort ist aufgrund der Nähe zur Hauptrandverwerfung des Rheingrabens lokal variabel. Da davon auszugehen ist, dass Grundwasser nicht in allen Projekt-Teilgebieten gleichermaßen zur Verfügung steht, wurde sowohl die thermische Nutzung des Grundwassers, als auch eine Erschließung mit Erdwärmesonden inklusive der Möglichkeit einer hybriden Nutzung untersucht. Verschiedene Wärmenetze mit jeweils eigenen zentralen Wärmepumpen (Netzvorlauf zwischen 40-55°C) versorgen dabei die einzelnen Projektgebiete. Ein kaltes Wärmenetz (hier „Backbone“ genannt) soll Grundwasserwärme in allen Teilgebieten verfügbar machen und zum Lastausgleich zwischen den einzelnen Heizzentralen beitragen.